Im Paradies ist es perfekt. Die Zahnräder greifen ineinander. Alles blüht auf. Fehlerlose Kreisläufe, Menschen in Harmonie, die Natur im Gleichgewicht.

Manchmal schmecken wir ein Stück Paradies: Wenn ein Kind geboren wird, wenn Beziehungen funktionieren, wenn Marienkäfer Läuse fressen, wenn wir die Ernte einbringen… Und wir freuen uns. 

Doch sind wir nicht mehr im Paradies. Offensichtlich. Denn niemand frisst den Fuchs, der meine Hühner frisst und der Frost kommt ungebeten, Wir kämpfen gegen Pilze oder Gleichgültigkeit, für bessere Marktpreise und für die Rückkehr von Nützlingen. Trotzdem: 

Ich glaube ans Paradies. Ich glaube an den Ort. Ich habe ihn vor Augen. Die Sehnsucht danach treibt an. Die Richtung ist klar. Deshalb produzieren wir so, als ob das Paradies möglich wäre. Wir versuchen nachhaltig zu leben, natürliche Kreisläufe wieder zu etablieren, ein Stück Paradies wieder herzustellen. Wir streuen Kompost, beleben den Boden, laden Nützlinge ein, vermeiden Eingriffe so gut es eben geht. Wir produzieren so, als ob der Himmel möglich wäre und erwarten, dass Gott das letzte Stück noch auffüllt. Irgendwann.

Ich will nicht jammern und das „nicht mehr“ beklagen. Wir leben schliesslich auch im „Noch nicht – Land“.

Auch wenn noch nicht alles möglich ist, Vieles schon. Gott helfe uns, aktiv und erwartungsvoll in diesem Sinn zu leben.

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