Minimalistisch leben, sich auf das Wesentliche beschränken, den konsumarmen Lebensstil fördern – denn weniger ist mehr… Falls du dafür Tipps von mir erwartest, muss ich dich enttäuschen. Ich ticke irgendwie anders.   

Dem Trend, sein Haus möglichst spartanisch einzurichten oder mit maximal 100 Gegenständen zu überleben, kann ich wenig abgewinnen. 

Im Gegenteil. 

Ich mag es, das eine bestimmte Buch eben doch noch im Regal zu finden. Ich fühle mich wohl in Räumen mit gemütlichem Chaos, die nach Leben duften. Und ich verehre die Sammeleigenschaften meiner Schwiegermutter: Egal ob ich einen bestimmten Hut für eine Theateridee oder ein Pingpongnetz, ob ich grosse Kartons, Trockenhefe oder Oropax suche, sie findet alles irgendwo. Wie cool ist das denn? 

Ich freue mich, wenn die Bärenbrüder Ideen haben. Dann versuche ich ihnen Material zur Verfügung zu stellen ohne laut zu seufzen, wenn ich an die Folgen ihrer Projekte denke…

Überhaupt mag ich Menschen, die nicht minimalistisch denken – solche die nicht kleinlich genau Buch führen, wieviel Zeit, Geld oder Ressourcen sie investiert haben. Ich arbeite gern mit denen, die etwas richtig Gediegenes auf die Beine stellen wollen, nicht nur das Nötigste. Ich mag die Freude am Schönen, am Aufwändigen. Ich erinnere mich an ein Hochzeitsfest in Polen mit 12 Gängen, viel Deko, viel Vodka, viel Freude und Tanz – das hat mich beeindruckt und begeistert. 

Vielleicht ist der Vergleich etwas gewagt, aber ich mag das auch an Gott. Gott erschuf nicht nur das Nötigste für uns. Sein Reichtum ist unerschöpflich. Er gab uns 5 Sinne anstatt nur einem. Wir dürfen alles intensiv wahrnehmen, geniessen, riechen, sehen, hören! Die Natur ist nicht nur black n white, sondern farbig. Ameisenbären, Erdmännchen, Kastanien… maximale Kreativität steckt dahinter. Es wäre auch mit weniger gegangen, doch er hat die Welt extra besonders schön gemacht. Jesus machten Wein aus Wasser an einer Hochzeit. Nicht nur ein bisschen, damit es nicht peinlich ist für den Gastgeber, sondern viel und vom besten Wein, damit gefeiert werden konnte. Jesus vermehrte Brot und Fisch. Er machte mehr Essen als nötig. Wir haben keinen knausrigen Gott. Unser Gott gibt grosszügig, handelt weitherzig, liebt maximal. 

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