Wenn wir im Winter in die Berge fahren, ist unser Auto einfach zu klein für all den Karsumpel. Also montieren wir jeweils die praktische Dachbox und los gehts. Während meine Männer sich beim Hockeyspielen austobten, fuhr ich nach St. Moritz um etwas zu Besorgen. Zielstrebig nahm ich die Einfahrt zum Parkhaus, fuhr unter der 2.2m- Abschrankung durch wie üblich und wunderte mich über ein ungewohntes Geräusch. Doch unbeirrt blieb ich auf dem Gas, bis es atemberaubend laut kratze, die Decke um mich herum herunterbröckelte und ich vor einem Polizisten zum Stehen kam. Er schüttelte nur den Kopf. Unglaublich, wie blöd diese Unterländer doch sein müssen – mit einer 40cm Dachbox ins CityParkhaus zu fahren… 

Der Polizist war nett. Er riet mir, Vollgas rückwärts zu fahren. Chancenlos. Die Decke bröckelte nur noch bedrohlicher und ich schämte mich nur noch mehr. Neben uns waren Wasserleitungen an der Decke montiert, vor uns der VIP Eingang eines Hotels und rund um uns herum Gehupe. Also leerten wir die Dachbox („Wie viele Kinder haben sie denn?“) und versuchten sie abzumontieren. Peinlicherweise war der Schlüssel unauffindbar. So holte der nette Polizist schlussendlich ein Brecheisen und zerstörte an Ort und Stelle unsere Dachbox. Ich schenkte ihm dankbar ein paar Flaschen Süssmost und er meinte nur: “Viel Glück, wenn sie ihrem Mann die Sache beichten!” Ohne Busse, ziemlich beschämt und sehr achtsam rollte ich aus dem Parkhaus.

Ein paar Stunden später hatten unsere Jungs ein Heidengaudi mit einem seltsamen, grossen, schwarzen Plastikschlitten…

… und eine Bekannte aus dem Engadin, die von meinem Malheur hörte, schenkte uns doch tatsächlich ihre Dachbox, die schon länger ungebraucht herumstand.

(Also irgendwie doch noch ein goldiges Erlebnis.)

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